Dekanat Rüsselsheim

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        Mundartgottesdienst in Biebesheim am Israelsonntag

        „Bamhärzischkeit un‘ Nächstenliebe“

        Heidi Förster

        Am Israelsonntag, elf Wochen nach Pfingsten, geht es in den Evangelischen Gottesdiensten um das Verhältnis von Christen und Juden. In der Ev. Kirche in Biebesheim war an diesem strahlend sommerlichen Sonntag, dem 16. August 2020 Walter Ullrich Pfarrer (i.R.) mit einer Mundart-Predigt zu Gast. Uff hessisch predigte der auch als Vorsitzender des Fördervereins jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau bekannte Ullrich zur Botschaft aus dem Markus-Evangelium (12, 28-34) über „Bamhärzischkeit un‘ Nächstenliebe“.

        Auch musikalisch brachten Gunhild Streit, Kirchenmusikerin im Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim und Viola Kremzow, Gast-Kantorin aus Heringen/Helme mit israelischen Liedern den sonnig durchfluteten Kirchenraum zum Strahlen. Ein bewegender und berührender Gottesdienst „mit sehr viel Versöhnungsgedanken“, so der Gottesdienstbesucher Werner Bender aus Birkenau.

        Hymne von Mendelssohn zum Eingang
        Zum Eingang brachte Viola Kremzow mit strahlender Sopranstimme die Hymne „Hör mein Bitten“ des jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn zur Orgelbegleitung von Gunhild Streit zu Gehör. „Ich bin allein, wer wird mir Tröster und Helfer sein?“ Diese Wehklage wurde hör- und die Geschichte der Juden -  ob im Babylonischen Exil oder 2000 Jahre später im Holocaust - spürbar.
        Israel als Korrektiv zu begreifen, so Ullrich in seiner Predigt, sei die Aufgabe hin zur Versöhnung. Passend zur Bibelstelle, der Lesung aus dem Markusevangelium (12, 28-34) mit  der Frage nach dem höchsten Gebot. Jesus bringt darin zwei ehemals selbstständige Traditionen, die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten in einen sich gegenseitig bedingenden zwingenden Zusammenhang. 

        Mit Versöhnung noch lang net feddisch - eine Lebensaufgabe
        Uff hässisch kamen Gedanken zu Barmherzigkeit und Nächstenliebe mit lebensnahen Anekdoten von Walter Ullrich sehr volksnah "rüber". Die Geschichte des Volkes Israel – als Korrektiv – erscheine uns belehrend, so Ullrich, wie wir miteinander umgehen können. Und er stellte Gottes Barmherzigkeit in Zusammenhang mit dem Umgang mit dem Volk Israel: „Mitgehen, dabei sein, sich net wegdrügge, net bevormunne, sondern uns als Brüder und Schwestern sehen.“ Und damit seien wir „noch net feddisch“.
        Versöhnung ist eine Lebensaufgabe.

        Shalom aleichem - Friede   
        „Shalom aleichem“ – ein Lied aus Israel – heißt  „Friede“ stimmten die beiden aufeinander eingespielten Kantorinnen wunderschön zum Ausgang des stimmungsvollen und nachdenklichen Gottesdienstes mit Ukulelen an. Auch Werner Bender und Barbara Gerhartz, zum Gottesdienst von Birkenau im Odenwald, angereist, waren zu Tränen gerührt. Beruflich als Eheberater*innen tätig - waren sie schon in Israel - und an diesem Israelsonntag in der Ev. Kirche in Biebesheim begeistert von der Bodenständigkeit des Pfarrers, „wie nah er die Barmherzigkeit für den Alltag nahe bringt und wie er deutlich macht, sich zu lieben und den Nächsten genauso anzunehmen.“

        Heidi Förster
        Öffentlichkeitsarbeit

         

         

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