Abrahamisches Podium in Groß-Gerau
„Bibel und Koran als Wegweiser zu Demokratie und Menschenrechten“
Heidi Förster11.10.2023 hf Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Als Recht und Verpflichtung“ nannte Petra Kunik die 10 Gebote, die als Grundgesetz des jüdischen Volkes als eine Sammlung religiöser Gesetze und Anweisungen zum guten Leben in der Gemeinschaft gelten. „Leben, Familie, Würde, Schutz des Einzelnen liegt bereits in der Bibel begründet“, so Kunik. Senay Altintas zitierte die Präambel zum Grundgesetz: „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.“ Der Islam gebe Anleitungen für jeden Bereich des Lebens, so Altintas, „von der Reinheit, vom Markt bis hin zur Struktur und Politik der Gesellschaft“. Der Koran sei für sie daher Grundlage für ihr Leben. Weder im Judentum, noch im Christentum oder im Islam sind jedoch bestimmte Staatsformen vorgeschrieben. Senay betont die Bedeutung von Erziehung, die dazu führen solle, einen gesellschaftlichen Frieden mit allen verschiedenen Staatsformen zu bilden. Kunik, Altinatas und Prawitz kennen sich aus Dialogen und Fortbildungen in Abrahamischen Teams, in denen sie beispielsweise auch in Schulen mit Jugendlichen ins Gespräch kommen. Dabei setzen sie sich für ein offenes Zusammenleben der Menschen verschiedener Religionen ein. Denn, darin sind sich alle einig, Juden, Christen, Muslime und Bahai berufen sich gleichermaßen auf Abraham und sollen sich also für ein friedliches Zusammenleben einsetzen. „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ – Sowohl im Koran als auch in der Bibel finden sich Regeln für ein friedliches Zusammenleben. Wolfgang Prawitz sieht die 10 Gebote dabei weniger als Vorschrift denn als Selbstverständnis, wie wir friedlich miteinander leben können. „Gott hat die Menschen zu seinem Bilde geschaffen – in Vielfalt!! Und daher haben wir alle die gemeinsame Aufgabe, zur Gestaltung einer friedlichen und menschenwürdigen Welt beizutragen.“
Heidi Förster
Öffentlichkeitsarbeit
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