Dekanat Rüsselsheim

Angebote und Themen

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        Elke Deul ist neue Bildungs-Beauftragte

        Bildungschancen für Alle!

        Heidi Förster

        „Wenn wir es schaffen, ein Stück Weg gemeinsam zu gehen, dann entsteht Verständnis.“ Das sagt Elke Deul mit Blick auf Jahrzehnte Berufserfahrung mit Kindern, Jugendlichen und Ehrenamtlichen. Seit 15. September 2020 ist die sympathische Gemeindepädagogin gemeinsam mit Johanna Becker Referentin in der Fachstelle Bildung im Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim im Schwerpunkt „Bildungspatenschaften“ und Ehrenamtsakademie. Das Bildungspatenprojekt ist eine Kooperation zwischen Dekanat und Grundschulen in Rüsselsheim für Kinder, die einen besonderen Bedarf an Begleitung durch Ehrenamtliche haben.

        Elke Deul

        Kindern, Jugendlichen und Ehrenamtlichen begegnet Elke Deul auf Augenhöhe. „Zuhören, das ist eine Stärke von mir“, sagt die 59-Jährige, ehemals 16 Jahre lang Dekanatsjugendreferentin im Ev. Dekanat Kronberg. Mit Kindern und Jugendlichen „mitgehen, unterwegs sein, eine Strecke gemeinsames Leben zurücklegen“, dafür hat die sportliche berufserfahrene Gemeindepädagogin viele Freizeiten organisiert. Möglich war dies nur mit vielen Ehrenamtlichen im Alter von 16 bis 50 Jahren, die die Freizeiten begleitet haben. Seit Februar 2019 arbeitet Elke Deul mit halber Stelle in der Medienzentrale der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und entwickelt religionspädagogische Konzepte für die Arbeit mit Filmen. Die Zusammenarbeit mit Johanna Becker, Inhaberin der Fachstelle Bildung im Dekanat, deren „halbe Stelle“ sie aufgrund der Stellenreduzierung von Johanna Becker bis zum 31. Oktober 2021 übernommen hat, ist für alle Seiten bereichernd. Schließlich kennen sich die beiden auch schon aus dem Ev. Dekanat Kronberg.

        Bildungschancen für Alle – Elke Deul in Kontakt mit Bildungspat*innen und Schulen

        „Die Zusammenarbeit mit ehrenamtlich engagierten Menschen hat für mich in allen beruflichen Zusammenhängen einen besonderen Stellenwert“, sagt Elke Deul, die der Aufgabe „Bildungschancen für alle“ im Evangelischen Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim künftig ein Gesicht gibt. „Bildungschancen lassen sich gerade dadurch fördern, dass beteiligten Pat*innen außerhalb des Systems Schule stehen und ohne Bewertungsfunktion sind. Dadurch können freiwillig Mitarbeitende zu einem wertvollen Bindeglied zwischen Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und kirchlicher Einrichtung werden.“  Die besondere Herausforderung sei, so Deul, Corona zu überstehen. So könne der Kontakt derzeit nur telefonisch oder per Online-Konferenz mit den bestehenden Pat*innen und Gruppen weitergeführt werden, die aus jeweils vier bis sechs Personen bestünden. Deul betont, dass es bei den Bildungspat*innen nicht um Nachhilfe gehe, sondern „um den direkten Kontakt, die Begleitung von Kindern, die in unterschiedlichen Situationen in der Schule Zuwendung einer einzelnen Person brauchen.“

        Wurzeln im Hessischen Ried – Oma und Opa aus Wolfskehlen 


        Elke Deul ist als Älteste mit vier Geschwistern auf einem Bauernhof in Wiesbaden-Kloppenheim groß geworden. Ihre Eltern waren Vollerwerbslandwirte, ihre Mutter stammt aus Wolfskehlen. Nach dem Abitur studierte sie Religionspädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt und lernte danach im Anerkennungsjahr die Gemeindearbeit in Dornheim mit Pfarrer Wolfgang Köhler kennen. Eine wichtige Rolle in ihrem Leben habe ihr Opa in Wolfskehlen gehabt, „der ein gläubiger Mensch war. Wenn ich da war, war ich mit ihm im Gottesdienst.“

        Engagement für Zukunft Gemeindepädagogik

        Das Studium der Gemeindepädagogik habe ihr verschiedene Zugangsweisen zum Glauben ermöglicht. Und diese Erfahrungen gibt sie auch seit 20 Jahren als Lehrbeauftragte Studierenden der heutigen Evangelischen Hochschule, derzeit im Fach „Zugänge zur Bibel“, weiter. Mit Blick auf lange Berufserfahrung antwortet Deul auf die Frage, warum sie Gemeindepädagogik statt Theologie studiert habe? „Mein Zugang zu biblischen Geschichten begreife ich immer im Dialog. Und ich sehe, dass Religionspädagogen bzw. die gemeindepädagogische Arbeit einen anderen Zugang zu Glaubensfragen anbieten als Theologen. Es gibt ein anderes Setting, ein anderes Grundverständnis, eine andere methodische Bearbeitung.“ Für eine gute Zusammenarbeit der Berufsgruppen in den Gemeinden engagiert sich Deul. „Ich halte unsere Berufsgruppe für die Zukunft der Kirche für wesentlich. Und mein Wunsch ist, und das habe ich auch zum Teil erlebt, dass wir zusammenarbeiten; Dann ist der Ertrag wunderbar. Nur gemeinsam kommen wir weiter.“

        Blick auf die wichtigen Dinge im Leben – mit unvoreingenommener Haltung

        Begegnungen, die in die Tiefe gehen, das kann man mit Elke Deul erleben. Ihr zurückhaltend vornehmes sowie aufmerksam-freundliches Wesen lenkt im Kontakt – ob mit Kolleg*innen, Kindern, Jugendlichen oder Ehrenamtlichen - den Blick aufs Wesentliche oder wie Elke Deul formuliert: „Wo finden wir Punkte, wo es um die wichtigen Dinge im Leben geht?“  Helfen dabei auch ihre Kindheitserfahrungen aus Landwirtschaft, Naturbeobachtung und Naturerleben? „Ja. Mein Verständnis von Tod und Leben, Werden und Vergehen ist ganz stark von der Landwirtschaft beeinflusst. Wann keimt etwas, wann wächst etwas und wann ist das Leben auch beendet. Diesen Zyklus erlebst du in der Landwirtschaft. Der Blick auf die Endlichkeit…“
        Die Art, mit der Elke Deul beobachtet, nachempfindet, was ist und begreift, wie sich etwas in Landwirtschaft und Natur entwickelt, lässt sich auf ihre berufliche Haltung übertragen, etwa mit der sie  Kindern und Jugendlichen begegnet: „Ein Kind ist ein voller Mensch, wie die Erwachsenen auch. Jedes Kind ist ein Individuum. Dabei kommt es vor, dass ich als Erwachsene den Eindruck habe, dass ein Kind unpassend (z.B. aggressiv) reagiert. Dann liegt es meistens daran, dass ich nicht verstehe, was das Kind bewegt. Wenn wir uns dann miteinander auf den Weg machen, kommen wir gemeinsam auf die Spur und ich lerne, nachzuempfinden, worum es eigentlich geht. Wenn wir es schaffen, ein Stück Weg gemeinsam zu gehen, dann entsteht Verständnis.“ Dies erleben zu dürfen, so Deul, sei ein Geschenk und mache sie dankbar.  Eine Haltung, die für die Mutter einer 21-jährigen Tochter, die mit ihrem Mann in Frankfurt-Unterliederbach lebt, auch etwas mit Glauben zu tun hat: „Aus der Lebensgeschichte Jesu sehe ich, dass da jemand ganz stark ohne Vorbehalte auf andere zugegangen ist. Das ist etwas, was mich begeistert und beschäftigt - nach wie vor.“

         

        Heidi Förster
        Öffentlichkeitsarbeit

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