Ausstellungseröffnung im Katharina-von-Bora Haus
Fotos vom Aufstand in Gwangju 1980
Partnerschaft Südkorea21.02.2020 hf Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Als im Oktober 1979 Präsident Park Chung-Hee nach 18-jähriger Militärherrschaft durch den Chef seines Geheimdienstes erschossen wurde, hoffte die Bevölkerung auf die Demokratisierung des Landes. Zwei Monate später, im Dezember 1979, putschte sich jedoch General Chun Doo-Hwan an die Macht. Südkorea stand nun erneut unter der Herrschaft einer Militärregierung. Es kam landesweit zu Massenunruhen und Protesten. Am 18. Mai 1980 schlug das Militär die Proteste in Gwangju gewaltsam nieder. In den folgenden zehn Tagen wurden zahllose Menschen verhaftet und getötet. Die Geschehnisse wurden vertuscht, bis sich die Militärdiktatur 1987 durch die Zuspitzung der Proteste dem Willen der Bevölkerung ergab.
Der Aufstand von Gwangju 1980 wird heute als Meilenstein für die Demokratisierung Südkoreas gesehen. Wir erleben, dass der Geist von Gwangju Menschen in ganz Ostasien Hoffnung schenkt, ganz aktuell auch den Protesten für Demokratie in Hongkong.
zur Ausstellung/ Öffnungszeiten
Die Ausstellung vom 1. bis zum 13. März 2020 im Katharina-von-Bora-Haus zeigt eine Auswahl der ehemals verbotenen Fotografien des Aufstandes, die von Journalist*innen und Zivilist*innen unter Lebensgefahr aufgenommen wurden. Seit Juli 2011 gehören die Bilder zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zusätzlich wird eine 7-minütige Filmdokumentation aus Korea zu sehen sein. Bei der Eröffnung werden auch Pfarrer Eujunn Kang aus Gwangju und weitere Gäste teilnehmen.
Die Ausstellung ist dienstags von 10 bis 18.00 Uhr und donnerstags von 10 bis 14.00 Uhr geöffnet. Weitere Besuche sind nach telefonischer Vereinbarung möglich.
Die Korea-Partnerschaft
Die Partnerschaft zwischen der Propstei Gwangju in der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau begann mit Solidaritätsaktionen mit den für Demokratie und Menschenrechte kämpfenden Demonstrant*innen in Gwangju. Mit der Partnerschaft wollen wir uns gegenseitig im Engagement für Frieden und Menschenrechte unterstützen und gemeinsam eintreten für den konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Weitere Veranstaltung – Das Projekt Friedensstatue
Am Sonntag, den 8. März 2020 wird ab 14 Uhr in Frankfurt die Friedensstatue des Künstlerehepaars Kim Seo Kyung und Kim Eun Sung mit einem Gottesdienst und einem Festakt in der Koreanischen Evangelische Kirchengemeinde Rhein-Main in der Sondershausenstraße 51a eingeweiht.
Die sexualisierte Gewalt vorrangig gegen Frauen gehört zu den wenig beachteten Gewalterscheinungen in Kriegssituationen. Im Asien-Pazifik-Raum hat die japanische Armee während des zweiten Weltkriegs rund zweihunderttausend Mädchen und junger Frauen als sogenannte „Trostfrauen“ in Armeebordellen in die Sexsklaverei gezwungen. Auch in der deutschen und europäischen Geschichte wurde systematisch sexuelle Gewalt eingesetzt. Internationale militärische Einsätze in der Gegenwart bezeugen diese „Kriegstaktik“ bis heute. Das koreanischen Künstlerpaar Eun-Sung Kim und Seo-Kyung Kim hat eine „Statue für den Frieden“ geschaffen. Sie soll an das Schicksal der koreanischen Trostfrauen erinnern. Die Statue steht gleichzeitig für das Leiden von Menschen weltweit, die sexualisierter Gewalt in Kriegen ausgesetzt waren und sind. Sie mahnt die Rechte von Frauen in Kriegssituationen an.
Die Koreanische Evangelische Kirchengemeinde Rhein-Main hat anlässlich ihres 50. Bestehens eine solche FRIEDENSSTATUE erworben. Sie wird im Rahmen des Jubiläums der Gemeinde am 08. März 2020, dem Internationalen Frauentag, auf dem Gelände der Gemeinde der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Aufstellung wird von einer Veranstaltungsreihe begleitet, die den Blick auf Frauen als Opfer von sexualisierter Gewalt in Kriegssituationen richtet.
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