Dekanat Rüsselsheim

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        Riedstädter Schöpfungswochen

        Konfirmand*innen im Ried der Natur auf der Spur

        Heidi Förster

        „Wir können Veränderung herbeiführen“, so Pfarrerin Julia Bokowski aus Crumstadt. Gemeinsam mit Gemeindepädagogin Regine Lehmann, den Pfarrer*innen aus Riedstadt und Stefan Klaffehn, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat gingen sie mit 85 Konfirmandinnen in wechselnden Workshops von Mitte bis Ende September 2021 der Natur auf die Spur.

        Die „Riedstädter Schöpfungswoche“ brachte für die Jugendlichen von einer Erlebnisreise über den Altrhein über das Keltern eigener Äpfel, Erlebnisreisen mit dem NABU und den Besuch der Tafel unzählige Einblicke in die Ökologie ihrer Heimat und was jede*r Einzelne beitragen kann, die Schöpfung zu bewahren.
        In Crumstadt machten sich die Jugendlichen daran, erst einmal den brachliegenden Schotterplatz rund um die Kirche zu untersuchen mit der Frage: Wie kann der Platz lebendiger, ökologischer gestaltet werden? "Jugendliche haben tolle Ideen", weiß Pfarrerin Julia Bokowski und ermunterte in ihrem Workshop die Konfirmand*innen, in Kleingruppen Skizzen zur Veränderung des Platzes anzufertigen. Die Ideenvielfalt der Skizzen war überwältigend. „Wir wollen Sitzgelegenheiten schaffen, mehr Wiese, mehr Bäume, am liebsten noch einen Brunnen“, schlugen Jonas, Janos und David aus Crumstadt vor. Nico und Leon aus Goddelau hatten noch die Idee für eine Tischtennisplatte und einen Trinkautomaten hinzugefügt. Konkret schlugen Hanna aus Wolfskehlen und Nele aus Goddelau die Bepflanzung des Platzes mit Apfel- und Kirschbaum, Himbeeren, Lavendel und Rosen über dem Eingang vor. Auch Daniel aus Leeheim und Finn aus Erfelden möchten den Schotterplatz, der derzeit auch als Parkplatz vor der Kirche dient, in einen Platz mit Rasen zum Zelten, einer Feuerstelle, Bänken und Bäumen verwandeln, wo sie sich auch nach der Konfizeit gerne treffen möchten. "Jugendliche können mitgestalten und etwas verändern", betonte Bokowski, die die Vorschläge der Jugendlichen dem neuen Kirchenvorstand vorstellen wird, der dann konkret entscheiden wird, wie der Kirchplatz sich von der "Schotterwüste zu ökologischer Vielfalt" verändern wird.
        Viel Spaß hatten die Konfirmand*innen auch in Leeheim. Hinter dem Gemeindehaus eröffnet sich eine riesige Obstwiese, wo erstmal die Äpfel gemeinsam mit einem Obstbauern eingesammelt wurden. „Die lange Reise zum Apfelkuchen“ lautete der Workshop von Pfarrvikar Kai Sauerbier. Und tatsächlich wurden die Äpfel noch am gleichen Tag zu Apfelmost und Kuchen weiterverarbeitet.
        „Inwieweit der Mensch das Leben von Tieren und Insekten beeinflussen kann“, das lernten die Konfis in Wolfskehlen im Workshop von Gemeindepädagogin Regine Lehmann und mit Ruth Ortwein, Ilka Linke und Detlef Warren vom NABU. Ruth Ortwein erklärte den Jugendlichen, dass die Population der Schwalben beispielsweise jedes Jahr abnehme und dass die Vögel auf den Menschen angewiesen seien. „Es ist wichtig, die Schwalbenester an den Häusern zu belassen“, so Ortwein. Konkret zeigte sie den Jugendlichen, wie man durch das Anbringen von Nistmaterial, das Anlegen von Lehmpfützen oder künstlichen Nistkästen mit Kotbrett etwas tun kann, um den Lebensraum der Schwalben zu erhalten. Ilka Linke erklärte, wie die Eulen als ehemalige Höhlenbrüter aus dem Mittelmeerraum heute bei uns auf landwirtschaftliche Gebäude angewiesen seien. „Eine Schleiereule kann keine Fettreserven anlegen und ist auf Viehhaltung auf Wiesen angewiesen“, so Ilka Linke.

        Im Workshop mit Pfarrer Stefan Klaffeen vom Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim ging es um Foodsharing mit Beispielen, wie man gerettete Lebensmittel weiterverwerten kann. „Einige Engagierte haben daraus leckere smoothys gemacht“, so Klaffeen.
        Die „Riedstädter Schöpfungswochen“ waren rundum erlebnisreich. Jugendliche aus den Riedgemeinden hatten jede Menge Spaß und fanden neue Freunde. Mit Sicherheit werden sie künftig Ökologie, Tierwelt und Lebensräume ihrer Heimat sehr viel aufmerksamer wahrnehmen. „Schöpfung bewahren“ ist jetzt kein leeres Schlagwort mehr, denn sie haben auch erfahren, wie man mit einfachen Mitteln etwas tun kann, um nachhaltig die eigene Heimat, die man liebt, zu schützen und zu bewahren.

         

        Heidi Förster
        Öffentlichkeitsarbeit

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