Dekanat Rüsselsheim

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        Kein radioaktiver Abfall nach Büttelborn!

        Radioaktive Belastung vermeiden – Gesundheits- und Umweltschutz priorisieren

        Büttelborn21

        Mit großer Sorge beobachtet das Ev. Dekanat Groß-Gerau - Rüsselsheim den Umgang mit den beim Atomausstieg anfallenden Stoffen geringer Radioaktivität durch die hessische Landesregierung, besonders durch das Umweltministerium und Ministerin Priska Hinz.

        Das grüne Umweltministerium hat am 16. November in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass das RP Darmstadt die Deponie in Büttelborn zur Aufnahme schwach radioaktiv belasteter Stoffe aus dem Rückbau des AKW in Biblis verpflichten wird.
        Nach einer solchen Einbringung der Abfälle besteht die Gefahr, dass gesundheitsgefährdende Stoffe unkontrolliert in Grundwasser und Umwelt gelangen und so zu einer unkalkulierbaren Gefahr für den Menschen und die Schöpfung insgesamt werden. Besonders sind dabei auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deponie selbst gefährdet, wie die unmittelbare Wohnbevölkerung in Büttelborn und Weiterstadt.
        Da wir nicht erkennen können, welche wirtschaftlichen Interessen so schwer wiegen, dass eine Gefährdung der Bevölkerung durch strahlenbelastete Materialen in Kauf genommen werden kann, treten wir dafür ein, dass zum einen keine Stoffe, die beim Ausstieg aus der Atomkraft anfallen, in den normalen Wertstoffkreislauf gelangen und zum anderen keine Stoffe auf bereits für andere Mülleinbringung genehmigten Mülldeponien eingebracht werden, sondern dass sie so lange am Standort, an dem sie anfallen, verbleiben, bis eine spezifische Endlagerung allen strahlenbelasteten Materials aus einem AKW Rückbau möglich ist. Denn nur so ist der größte Schutz der Gesundheit und der Umwelt dauerhaft sicherzustellen. Ein zurücknehmen des Gesundheitsschutzes zugunsten wirtschaftlicher und praktischer Interessen weisen wir entschieden zurück. Gesundheitsschutz und Umweltschutz sind in den Entscheidungen zu priorisieren.
        Das beinhaltet die Forderungen, das „Freimessen“ auszusetzen und das sog. 10µS-Konzept durch eine - vor allem von Politik und Atomwirtschaft - unabhängige, wissenschaftlich fundierte Konzeption für die Bewertung von beim Ausstieg anfallenden Stoffen zu ersetzen und diese so zu diskutieren, dass sie gesellschaftlich akzeptiert werden wird.
        Die Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit ist - wie bei der Deponiesuche für Mittel- und Hochradioaktive Stoffe - unabdingbare Voraussetzung in einer demokratischen Gesellschaft.

        Kurz gefasst:
        -          Alles zunächst am Standort lassen. (Zwischenlagerung)
        -          Sicherste Endlagerlösung im Sinne des Gesundheitsschutzes für alle Stoffe suchen.
        -          Stoppen des „Freimessens“ und eine grundlegende Überarbeitung des 10 µS-Konzeptes.
        -          Streichung aller Wirtschaftlichkeits- und Praktikabilitätserwägungen aus Gesetzen und
                    Verordnungen im Zusammenhang mit dem Atomausstieg.


        Stefan Klaffehn
        Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung und Diakonie

         

         

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