Dekanat Rüsselsheim

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        Tagung der Dekanatssynode in Bischofsheim

        Niemand ist freiwillig obdachlos!

        Heidi Förster

        Bei ihrer Tagung in Bischofsheim am 30. Juni 2023 beschäftigten sich die Delegierten aus den Kirchengemeinden des Ev. Dekanats Groß-Gerau-Rüsselsheim mit dem Thema Wohnungslosigkeit im Kreis Groß-Gerau.

        „Niemand ist freiwillig obdachlos“, betonte Lucian Lazar, Leiter des regionalen Diakonischen Werks im Kreis Groß-Gerau in seinem Vortrag im Bischofsheimer Bürgerhaus. „Wohnungslosigkeit kann uns alle betreffen“, so Lazar. „Schon lange ist das Thema der nicht mehr bezahlbaren Mieten in der Mitte der Gesellschaft angekommen, ist Wohnungsnot kein Randgruppenphänomen mehr. Wenn dann Krankheit oder Trennung dazu kommen, ist der Verlust der Wohnung nur noch schwer aufzuhalten. Immer häufiger werden die Nebenkosten als „zweite Miete“ bezeichnet. Etwa 3.500 Räumungsklagen werden in Hessen jährlich eingereicht. Davon wird gut die Hälfte vollstreckt“, erklärte Lazar. Im Kreis Groß-Gerau gehe man von 550 Personen aus, die obdachlos und in städtischen Not- oder Sammelunterkünften untergebracht sind. Und diese Zahlen gingen stetig nach oben. Die Diakonie berät und begleitet pro Jahr ca. 5000 Personen in den Fachberatungsstellen und gewährt ca. 9000 Übernachtungen für wohnungslose Frauen und Männer in Notübernachtungen. Der Erste Kreisbeigeordete Adil Oyan lobte in seiner Ansprache vor den 65 anwesenden Delegierten aus den Kirchengemeinden das engmaschige Netz an Hilfsmaßnahmen von Diakonie und Landeswohlfahrtsverband im Kreis, die eine entscheidende Rolle zur Wiederherstellung von Wahnstabilität böten. „Die Situation ist alarmierend und benötigt entschlossenes Handeln aller Akteure in der Region, Politik, Verwaltung, Hilfsorganisation und Bevölkerung.“ Als Beispiel zur Hilfe bei drohendem Wohnungsverlust nannte Oya die Fachstelle für Wohnungssicherung in der Frankfurter Straße 26 in Groß-Gerau  in Kooperationsgemeinschaft zwischen dem Kreis Groß-Gerau, der Neuen Wohnraumhilfe und der Regionalen Diakonie. Berater*innen helfen bei drohendem Wohnungsverlust und bieten Hilfen zur Regulierung über Eigenmittel, Sozialleistungsträger oder Jobcenter. Es gibt offene Sprechstunden in Groß-Gerau, Rüsselsheim und Riedstadt, aufsuchende Sozialarbeiter*innen und wohnbegleitende Hilfen zur Festigung der Mietverhältnisse.

        Beratungen über zukünftige Nachbarschaftsräume gehen weiter
        Die Delegierten verständigten sich über den Stand der Beratungen zur Bildung von künftigen Nachbarschaftsräumen im Dekanat, die noch nicht abgeschlossen sind. Auf dem Hintergrund des erwarteten Mitgliederrückgangs von derzeit etwa 59.600 auf 50.504 Mitglieder im Jahr 2030 sollen die Kirchengemeinden spätestens Ende 2026 in Nachbarschaftsräumen zusammenarbeiten, Ressourcen bündeln, die Baulast reduzieren und in Verkündigungsteams aus Pfarrer*innen, Gemeindepädagog*innen und Kirchenmusiker*innen zusammenarbeiten. Die Kirchengemeinden stehen hierfür seit Monaten regional in Gesprächen miteinander und mit dem Dekanatssynodalvorstand (DSV). Der DSV wird aus den Vorschlägen der Kirchengemeinden der Dekanatssynode am 20. Oktober 2023 einen Regionalplan zur Bildung künftiger Nachbarschaftsräume zur Beschlussfassung vorlegen.

        Pfarrstelle beim Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau soll erhalten bleiben
        Einstimmig votierten die Delegierten auf Antrag aus der Ev. Kirchengemeinde Gernsheim und Allmendfeld für die Erhaltung der Pfarrstelle beim Landesverband Evangelischer Frauen in Hessen und Nassau. Hierüber wird die Landessynode in ihrer Herbsttagung entscheiden. Der Landesverband ist aus der Zusammenführung der Evangelischen Frauenhilfe und der Evangelischen Frauenarbeit entstanden und mit 174 Mitgliedsgruppen, 80 Kirchengemeinden, 14 Frauenverbände und 310 Einzelmitglieder der größte Verband in der EKHN. „Mit frauenspezifischer Kompetenz und Offenheit für Geschlechterdiversität setzt der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. theologische, spirituelle, sozial-diakonische und politische Impulse“, heißt es in der Begründung. Eine entsprechend kompetent besetzte Pfarrstelle, die traditionelle und feministische Theologie beispielsweise in den Riedgemeinden vernetze, sei für diese Arbeit unverzichtbar, betonte Pfarrerin Helga Donat aus Riedstadt-Goddelau.

        Nachwahl in den Dekanatssynodalvorstand

        Da Patrick Sauer zum 31. Juli 2023 aus beruflichen Gründen aus dem DSV ausscheiden wird, ist eine Nachwahl in der Herbsttagung der Dekanatssynode am 20.10.2023 vorgesehen. Interessierte können sich bei den DSV-Mitgliedern oder bei der Dekanatsverwaltung melden.


        Heidi Förster
        Öffentlichkeitsarbeit


         

         

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